100 Meter lange Höhle unter der Bahn

Bei dem Hohlraum, der bei den Bauarbeiten für die Bahn-Neubaustrecke bei Merklingen angeschnitten wurde, handelt es sich um eine gut 100 Meter lange Höhle.

Bei dem Hohlraum, der bei den Bauarbeiten für die Bahn-Neubaustrecke in der Nähe von Merklingen angeschnitten wurde, handelt es sich um eine gut 100 Meter lange Höhle. Bahn-Projektleiter Dr. Stefan Kielbassa spricht von einer Kluft-Karsthöhle, in der sich enge Spalten mit größeren Räumen abwechseln. Wie berichtet, war ein Bagger am 13. Juli westlich des geplantes Alb-Bahnhofs im Verlauf der im Bau befindlichen Bahntrasse auf das Loch gestoßen. Inzwischen ist die Höhle von einem Team des Landesverbands für Höhlen- und Karstforschung erkundet und vermessen worden. Laut Kielbassa gibt es in der Höhle keine Tiere und keine Tropfsteine, lediglich Kristalle seien gefunden worden. Die Forscher seien etwa 100 Meter weit gekommen, dann seien die Spalten zu eng geworden.

Glücklicherweise verlaufe die Höhle nicht in der Richtung der Bahntrasse, sondern unterquere diese. „Der Bereich, den wir für die Eisenbahn benötigen, wird aufgefüllt“, sagt Stefan Kielbassa. Zur Auffüllung werden zunächst große Felsbrocken, dann kleinere Steine und oben Beton verwendet. Die anderen Abschnitte der Höhle bleiben hohl, sind aber nicht zugänglich. Im Frühjahr 2015 war beim Bau der Bahntrasse bei Widderstall ebenfalls eine Höhle angeschnitten worden. Auch sie wurde vor der Auffüllung vermessen und mit einer Gesamtlänge von 40 Metern als „Trassenhöhle“ ins Höhlenkataster Schwäbische Alb eingetragen