Gedanken zur Höhlensaison 2017 in der Falkensteiner Höhle

Höhlentour Falkensteiner Höhle

Die Höhlensaison 2017 in der Falkensteiner Höhle geht zu Ende. Für mich wird es jetzt Zeit, ein Fazit zu ziehen und es wird mir immer deutlicher, dass es so nicht mehr weitergehen kann mit dem Verhalten von uns gewerblichen Anbietern von Höhlentouren in der Falkensteiner Höhle. Ich meine nicht das Durchführen von Touren in der Falki. Die Falki ist ein Geschenk der Natur und es macht mir sehr viel Spaß, unseren Kunden die Höhle zu zeigen. Es ist eher das Verhalten vor der Höhle welches mich nachdenklich macht:

Muss es den wirklich sein, dass wir einen Pavillon am Wochenende auf dem Parkplatz der Falkensteiner Höhle aufbauen, damit unsere Kunden sich vor Blicken geschützt umziehen können? Wir sind Anbieter eines Outdoor Events, da kann man sich auch mal in der Natur umziehen!

Vor allem der Bereich in der Einfahrt und der Rettungsweg sollte in jedem Falle tabu sein! Die Einfahrt ist gefährlich genug, wir brauchen sie nicht auch noch künstlich verengen.

Auch das dauerhafte Auslegen von Planen sorgt nicht gerade für die Entspannung der Parkplatzsituation. Man kann die Plane doch nach Gebrauch auch wieder zusammenlegen, das ist nicht viel Aufwand und die anderen Besucher der Falki werden es uns danken.

Die Falkensteiner Höhle ist Allgemeingut, sie gehört nicht uns kommerziellen Anbietern von Höhlentouren, sie gehört allen!

Ein weiterer Punkt ist die Gruppengröße. Muss es denn wirklich sein, dass wir Gruppen von 20 Leuten auf einmal in die Falki führen? Das ist doch Gewinnmaximierung. Meiner Meinung nach hat das nichts mit nachhaltigem Durchführen von Touren zu tun. Das Erlebnis Höhle ist doch für den einzelnen Teilnehmer getrübt.

Eine Tour mit nur einem Guide führen? Was machen wir, wenn einer der Teilnehmer sich verletzt und wir Hilfe brauchen? Einen Kunden nach draußen schicken und einen Notruf absetzen? Selber gehen und die Kunden alleine lassen? Ich bin mal gespannt, was ein Richter zum Thema Garantenstellung, unterlassener Hilfeleistung oder ähnlichen Dingen sagen würde. Befassen wir uns doch mal mal mit diesen rechtlichen Punkten. Ganz zu schweigen davon, was eine Sperrung der Höhle für kommerzielle Touren existenziell für uns bedeuten könnte.

Der Haftungsausschluss: Muss das denn sein? Ein normal denkender Unternehmer hat eine Betriebshaftpflichtversicherung, die solche Kosten trägt! Und die kostet nicht die Welt. Das können und müssen wir uns leisten! Denkt mal an den Unfall vor zwei Jahren zurück: Diese negative Stimmung, die uns seitdem geballt entgegenschlägt, müsste nicht sein.

Das Thema Müll. Unsere Kunden gehen in den Wald und verrichten ihr Geschäft. Ja, das ist auch ok. Aber wir sollten uns einmal überlegen, ob wir uns ein Beispiel an dem Naturschutzwart des Albvereins nehmen und auch mal den Müll der anderen einsammeln. Natürlich ist der Müll nicht nur von uns, aber auch!

Wir werden im Oktober, nach der Saison, einmal mit gutem Beispiel vorangehen und einen halben Tag opfern um das ganze Klopapier und die Tempos einsammeln, die mittlerweile an fast jedem Baum zu finden sind. Vielleicht können wir ja auch die anderen kommerziellen Anbieter motivieren?

Wir wollen nächstes Jahr auch mit gutem Beispiel vorangehen und werden unsere Kunden mit max. 2 Autos zur Falkensteiner Höhle transferieren, damit wir der Allgemeinheit mehr Parkplätze zur Verfügung stellen. Es gibt Möglichkeiten in der Umgebung!

Ich habe bewusst meine Gedanken auf unsere Homepage gestellt, da ich weiß, dass Ihr das lesen werdet, meine lieben Kollegen. Ich will hiermit keinen von Euch angreifen oder irgendwelche Vorschriften erteilen, das steht mir nicht zu. Ich will mich auch nicht in ein besseres Licht setzen. Ich will Euch zum Nachdenken anregen und verhindern, dass unser Verhalten irgendwann einmal zu einem Verbot von gewerblichen Höhlentouren in der Falki führt. Wir leben schließlich davon!

Wir stehen bei den Höhlenvereinen in der Kritik, ich finde teilweise leider berechtigt. Sollten wir nicht probieren, sie als unsere Partner zu gewinnen ? Davon haben wir doch mehr!

Man sieht sich hoffentlich in der Saison 2018, kommt gut über den Winter!

Viele Grüße
Joe