Perseiden 11.8.2016 – Fototipps von Jochem Hueskes

In Deutschland sind die Beobachtungsbedingungen in diesem Jahr nicht optimal: Das Perseiden-Maximum findet mitten am Tag – am 12. August zwischen 15 Uhr und 17.30 Uhr – statt, die Sternschnuppen werden aufgrund der Tages-Helligkeit dann nicht zu sehen sein.

 Doch das heißt nicht, dass Sternengucker in Europa 2016 leer ausgehen: Auch vor und nach dem eigentlichen Maximum sind in der Regel noch jede Menge Sternschnuppen zu sehen. Experten empfehlen, vor allem in der Nacht vom 11. auf den 12.August nach den Leuchtspuren am Himmel Ausschau zu halten. Die Perseiden treten jährlich vom 17. Juli bis 24. August auf, das Maximum erreichen sie immer um den 12. August herum. Ihren Namen verdanken die Perseiden dem Sternbild Perseus, aus dem sie zu strömen scheinen. Im Volksmund werden sie auch „Laurentiustränen“ genannt, da die Sternschnuppen mit dem Fest des Laurentius am 10. August zusammenfallen. Das Maximum wird im Jahr 2016 am 12. August gegen 15 Uhr nachmittags erwartet. Die Tränen de Laurentius schicken einen Wünsche-Regen im August.

 Einen richtigen Wünscheschauer bringen die Tränen des Laurentius in den Nacht vom 11. auf den 12. und vom 12. auf den 13. August. Die Beobachtungszeit beginnt bereits am späten Abend des 11. August, wenn der helle Mond untergegangen ist und das Sternbild Perseus – der scheinbare Ausgangspunkt des Sternschnuppenregens – im Nordosten aufgegangen ist. In diese Richtung sollte man schauen, wenn man Sternschnuppen sehen will. Der scheinbare Ausgangspunkt der Sternschnuppen wandert im Laufe der Nacht am Himmel nach oben und gleichzeitig in Richtung Osten. Man kann das Sternbild Perseus ganz gut finden, wenn man sich am Sternbild Kassiopeia orientiert. Das sieht aus wie ein großes „W“ und ist eigentlich ganz gut in der Nähe vom Polarstern zu finden. Wenn man den linken inneren Schenkel vom W nach unten verlängert, kommt man in das Gebiet vom Perseus. Den Polarstern kann man ja über den großen Wagen finden. (s. Bild) Da es in unseren Breiten um 5 Uhr früh schon hell wird , liegt die beste Beobachtungszeit zwischen etwa 1 und 4  Uhr (Kassiopeia im Zenit, Perseus gegen Osten daneben) – dann sind fast alle Perseiden am Himmel zu sehen, und der sichtbare Nachthimmel ist auch der, der in Bewegungsrichtung der Erde liegt (also die Stoßfront in den Perseidenschwarm bildet). Aber auch in den Tagen davor und danach sind nach Mitternacht meist viele Perseiden-Schnuppen zu sehen.

 

 Aufnehmen würde ich die mit Langzeitbelichtung 10, 20 oder 30 Sekunden,  und halt, weil die zufällig sind, immer auf Verdacht. Wenn man kein Stativ hat, kann man die Kamera auch gepolstert ablegen, wie z.B. in einem „Bohnensack“, da geht aber auch Strickjacke oder Pullover knüllen und das damit Polster. Dann Kamera einfach großzügig ausrichten und per Fernauslöser oder Intervallaufnahme. Halt Langzeit und Serie…und hoffen das die Sternschnuppen dann kommen, wenn man gerade ausgelöst hat.

 Manuell auf unendlich stellen, Blendenautomatik so 5,6, ISO 400 oder 800 sollte ganz gut gehen. Brennweite: am besten Weitwinkel. Tele würde ich nicht nehmen, da ist der Ausschnitt zu klein. Und RAW, da sieht man nachher noch viel mehr.

 Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtung würde ich deaktivieren, da man da  schneller Aufnahmen hintereinander machen kann. Bei größeren ISO-Werten (>800) würde ich diese aber wieder aktivieren oder am Ende der Aufnahmen ein paar Schwarzaufnahmen machen, um das Rauschen nachträglich rauszurechnen. Das sind Aufnahmen mit der gleichen Belichtungseinstellung (ISO, Blende, Zeit) wie die vorherigen Aufnahmen allerdings mit Deckel vor der Linse. Man kann sich da gern die Software DeepSkyStacker anschauen. Die ist kostenlos und absolut toll für Astrobilder. Da gibt’s auch ne Erklärung zu den Schwarzbildern