Lage/Anfahrt:

 

In Wittlingen der Beschilderung folgen. Nach der Ortschaft kommt nach ca. einem halben Kilometer ein Parkplatz. Von dort dem Wanderwegsymbol folgen. Es gibt mehrere Wege. In unmittelbarer Nähe der Burgruine gibt es zwei Höhlen: Die Schiller– und die Staffahöhle.

Geschichte:

Hohenwittlingen gehört mit dem Hohenurach zu den frühen Höhenburgen der Umgebung und zu den Schutzburgen an der wichtigen Reichsstraße durch das Ermstal.

Im 11. Jhd. werden Herren von Wittlingen genannt. Die Entstehung der Burg kann sicher in der ersten Hälfte des 12. Jhd, vermutlich aber noch viel früher angenommen werden.

1311 Hohenwittlingen hält der Belagerung im Reichskrieg gegen Graf Eberhard stand.

1548 Reformator Johannes Brenz im Asyl auf der Burg

1576 Hohenwittlingen brennt aus. Anschließender Wiederaufbau und Einrichtung eines Gefängnisses für Wilderer und Bösewichter.

1781 In den Fußböden von zwei erhaltenen Gemächern werden Skelette gefunden. Es wird berichtet: Die Wittlinger Bauern hätten ihr Vieh so dressiert, daß sie beim Anrücken von Feinden allein zur Burg eilen.

1953-1963 Instandsetzung der Ruine durch die staatliche Forstverwaltung

 

 

Anlage:

Hohenwittlingen zeigt den idealen Typus einer Schildmauerburg in Spornlage. Drei Bauphasen sind am Mauerwerk ablesbar. Kleinquader aus der Gründungszeit, Buckelquader und verputztes Bruchsteinmauerwerk.

Zwei Gräben – ein Vorgraben sowie ein 9m breiter und bis 14m tiefer Halsgraben – schützen die Burg. Das verbleibende, 100m lange und 24m breite Gelände zwischen Halsgraben und Spornende gliedert sich in Hauptburg (70m) und Vorburg (30m). Der Burgweg führt an der östlichen Bergflanke zunächst eben, dann rampenartig zwischen Hauptburg und Vorburg um die Nordseite zur Westseite. Am Aufgang befand sich bei dem Rest eines runden Turmes das Burgtor.

Es folgt auf der unteren Ebene die Palasruine, der Hauptbau der Burg. Außer den Resten der Umfassungsmauer des unteren Geschosses sind auf der Südseite noch 6 Stufen und die untere Hälfte eines Portales erhalten. Nach links führen zwischen Fels und Palas Felsstufen zum 7m höheren oberen Burghof. Zur Ostseite hin begrenzt die beachtliche, 180cm starke Umfassungsmauer. Teile davon entstammen der ersten Burganlage. Auf der Außenseite der 7-8m hohen Wand Kleinquaderverblendung und eingemauerte Buckelquaderschichten.

Den südlichen Abschluß zur inneren Burg bildet das wichtigste, verteidigungstechnische Bauwerk, die in großen Teilen noch vorhandene Schildmauer. Ihr vorgelagert ist ein Zwinger mit einem kleinen Gebäude. Die Stärke der Schildmauer ist beachtlich: im Zwingerbereich 5,3m, an der Oberkante 4,5m. Sie verjüngt sich nach oben und bildet zur Westseite einen ausgeprägten, abgestuften Sockel.

Die Gebäude der Vorburg standen vermutlich auf mehreren abgestuften Terrassen im Schutz der Burg.