Höhlenarten

Wir unterscheiden vor allem zwei Grundarten von Höhlen: die „Primär-" und die „Sekundärhöhle“.

Erstere sind aus dem sie umgebenden Gestein entstanden, zum Beispiel bei einem Felssturz oder wenn bei einem Vulkanausbruch Magmablasen entstehen.

Die zweite Art von Höhlen wollen wir, da sie bei uns am häufigsten vorkommen, genauer ansehen:

Entstehung von Sekundärhöhlen

Sekundärhöhlen entstehen vor allem durch Erosion. Das Regenwasser dringt in winzige Spalten im Felsgestein ein und löst das Gestein chemisch mit schwachen Säuren auf.

Die Formel dazu lautet: 2HCO3 = CaCO3+CO2+H2O. Im Prinzip sind alle Gesteine etwas wasserlöslich. Diesen Vorgang bezeichnet man dann als Korrosion.

Die meisten Höhlen entstehen so im Salz, Kalkstein und Dolomit. Je mehr Kohlensäure im Wasser vorhanden ist, desto mehr Gestein kann gelöst werden.

Dies ist der erste von 5 Schritten bei der Entstehung von Höhlen.

Im zweiten Teil entsteht eine Druckröhre. Wasser schießt mit hohem Druck durch einen Spalt und führt Sand und Gestein mit sich.

Die Wände des Spaltes werden dadurch mechanisch abgerieben. Es entsteht ein runder, schlauchartiger Hohlraum.

Wenn verschiedenes Wasser mit unterschiedlicher Kalksättigung zusammenkommt, entsteht eine Misch-Korrosion welche noch lösungsstärker ist.

Deshalb kann man das Alter von Höhlen nur schwer schätzen. Es entsteht ein so genanntes Schlüssellochprofil, welches man z.B. sehr gut in der Gustav-Jakob-Höhle sehen kann.

Danach gräbt sich der Höhlenbach immer tiefer und sucht sich neue unterirdische Wege.

Man sagt: Die Höhle verlandet. Die Falkensteiner Höhle befindet sich eben in diesem Stadium.

Im vierten Teil verändert die Höhle noch einmal komplett ihr Gesicht: Große Blöcke, die keinen statischen Halt mehr haben, stürzen von der Decke und den Wänden und bilden so natürliche Hindernisse. Diese Phase nennt man Versturz.

Im letzten Teil entstehen Tropfsteine und Sinterablagerungen, welche die Höhle nochmals verändern und festigen.

Dies geschieht dann, wenn das Wasser gesättigt ist. Der übrige Kalk, der vom Wasser nicht mehr aufgenommen werden kann, setzt sich dann als Sediment ab.

Je nach Ausrichtung der Schichtfugen führt unsere Höhle weit in die Tiefe oder horizontal in den Berg.

Nach ca. 20-30 Metern beginnt die Wettergrenze, dort hat die Außenwitterung keinen Einfluss mehr auf das Höhlenklima. Die Temperatur beträgt dort meistens zwischen 7 und 8 Grad. In Schachthöhlen ist es meist aber etwas kälter.

Ein Stalagmit braucht ungefähr 100 Jahre, um einen Zentimeter zu wachsen.
Tropfsteine wachsen in verschiedensten Formen, als Makkaroni, als Sinterfahnen und in seltenen Fällen als Excentriques.

Tropfsteine, die von oben nach unten und schneller wachsen heißen Stalaktiten, die vom Boden Stalagmiten. Wenn beide Teile nach einiger Zeit zusammenwachsen, bilden sie eine Tropfsteinsäule oder einen Stalagnat.

Mangan färbt den Tropfstein rot, Eisenoxid gelb und braun. Schwarze und graue Stellen stammen vom Ruß der Fackeln und wirken nach einiger Zeit, wenn wieder Sinter darüber gewachsen ist, wie glasiert.

Die meisten Tropfsteine weisen eine konzentrische Schichtung auf, ähnlich wie bei den Bäumen. Es entsteht so etwas wie Jahresringe, an denen man ganz grob das Alter und das Wetter von Jahrhunderten ablesen kann.

Wenn der Tropfstein wie ein auf dem Kopf stehender Kegel aussieht, dann hatte die Regentätigkeit in dieser Zeit zugenommen. Umgekehrt, also wenn der Tropfstein immer schlanker wird, war das Wetter trocken.

Wenn die Tropfsteine abgeschlagen und aus der Höhle entfernt werden, werden sie grau und unansehnlich durch die UV Strahlung.

<script src="https://www.wdr.de/themen/global/flashplayer/KRV2/js/player/getSharingCode.min.js?aHR0cHM6Ly93d3cxLndkci5kZS9leHRlcm4vdmlkZW8td2llLWVudHN0YW5kZW4tdW5zZXJlLWhvZWhsZW4tMTAwLmh0bWw=" type="text/javascript" charset="utf-8" class="dewdriframe"></script>