Lage: in Dietfurt unter der Burgruine; 600 m NN
Größe: 110 m lang, 1-7 m breit, 8 m hoch
Das komplette Burgareal ist im Besitz der Bergwachtsbereitschaft Sigmaringen. Zwar wurde die Burghöhle sicher begehbar gemacht und mit elektrischem Licht ausgestattet, jedoch ist sie – mit einzelnen Ausnahmen – für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Der Eingang ist vermauert und durch eine verschlossene massive Stahltür gesichert. Der Hauptgang durchquert den Felsen etwa 40 Meter weit und besitzt auf beiden Seiten ein Portal. Außerdem befinden sich drei größere, durch einen weiteren Gang miteinander verbundene Hallen mit einer Höhe von bis zu 8 Metern darin. Da es insgesamt ungefähr 10 Meter abwärts geht, wurden auch einige Treppen angelegt. Die Höhle ist ausgebaut, war auch früher schon elektrisch beleuchtet, diente jedoch nie als Schauhöhle.
Wissenschaftler erkannten, dass die Höhle augenscheinlich von fließendem Wasser entlang einer Kluft ausgewaschen wurde und den Rest eines einst sicherlich viel größeren Höhlensystems darstellt. Außerdem würde sich darüber eine wesentlich größere, mit Sediment verfüllte Halle befinden.
Archäologisch zählt die Burghöhle zu den wichtigsten Fundstätten Süddeutschlands, da
von der Altsteinzeit bis in das 16. Jahrhundert eine ständige menschliche Nutzung nachweisbar ist. Vor allem der Fund einer spät-bronzezeitlichen Tonplatte (Altarplatte) lässt eine kultische Nutzung vermuten.
1924 kam das Burggelände samt Höhle in den Besitz des Neutempler-Ordens und wurde bis in die 1930er Jahre als Treffpunkt genutzt. Die Burghöhle wurde zum kultischen Sakralraum ausgebaut, das ehemalige Höhlenportal bis auf ein kleines Fenster zugemauert und die drei Räumestark überarbeitet. Die Haupthalle wurde mit einem großen Kronleuchter (dessen Umlenkung ist bis heute zu erkennen) und einem Steinaltar ausgestattet, in dessen Platte eine Opferschale eingearbeitet war. Hier fanden die „Gottesdienste“ der Neutempler statt.
Nach dem 2. Weltkrieg suchten Unbekannte nach einem legendären Schatz, einem goldenen Kegelspiel, wovon eine große, 5 Meter tiefe Grube zeugt. Dabei zerstörten sie prähistorische Fundschichten.
Bis 1996 fanden mehrfach Grabungen des Staatlichen Amts für Denkmalpflege statt.