Lage: westlich der Ruine Sulzburg von Unterlenningen, von der Hochwangsteige knapp 400 m nach der Haarnadelkurve, im Klingelgraben (tiefer Geländeeinschnitt), oberhalb einer 7 m hohen Steilstufe; 600 m NN
Größe: 548 m lang

Der Klingelgrabenbröller („Bröller“ ist eine Höhle, aus deren Tiefe gurgelnde und glucksende, also „brüllende“ Geräusche zu hören sind, wenn sie viel Wasser führt) liegt im Landschaftsschutzgebiet und ist als Naturdenkmal geschützt; für die Schlucht besteht ein Betretungsverbot.
Für die Befahrung des Bröllers ist Erfahrung und gute Ausrüstung nötig, außerdem sind absolutes Niedrigwasser und stabile Wetterlage Voraussetzung, da die horizontalen Krabbelgänge bei einem Hochwassereinbruch keine Ausweichmöglichkeiten bieten.
Bei Hochwasser kommt ein Wasserfall aus dem Mundloch und die vorderen Höhlenabschnitte stehen unter Wasser. Die meiste Zeit des Jahres trifft man jedoch erst 200 m weit im Innern auf den ständig fließenden Höhlenbach.

Der Eingang ist gebückt begehbar und führt zum 10 m langen, engen Siphon, der bei Niedrigwasser nur einen Halbsiphon darstellt. Im Weiteren geht es sehr lehmig weiter, der Gang knickt oft und manchmal sogar rechtwinklig ab. Erst nach 200 m, wenn man auf den ständig aktiven Höhlenbach trifft, kann man aufrecht gehen. Innerhalb einer schmalen Spalte, der „Schwinde“ verschwindet der Bach mit unbekanntem Wiederaustrittsort. Danach geht es insgesamt – außer in der „Muschelhalle“ – wieder sehr eng zu.

Nach Überwindung des Eingangssiphons wurde die Höhle 1968 bis auf 345 m vermessen. Einen weiteren Siphon durchtauchte man in den Jahren 1979-1981, entdeckte u.a. die Muschelhalle und kam bis zum heutigen Endsiphon.