Lage: in Lichtenstein-Honau, beschildert; 557 m NN
Größe: 170 m lang

Die Olgahöhle wurde 1874 bei Steinbrucharbeiten entdeckt (der als Baumaterial beliebte Kalktuff ist ein Ablagerungsgestein des Flusses Echaz). Hätte der Entdecker nicht seinem Stiefvater, dem Steinbruchbetreiber, damit gedroht, sich zwölf Jahre zum Militärdienst zu verpflichten, wäre die Höhle aus kommerziellen Gründen abgebaut worden. So wurde sie jedoch zur Schauhöhle ausgebaut, nach der damaligen Königin Olga von Württemberg benannt und an Pfingsten 1875 bei Kerzenschein erstmals öffentlich bestaunt. Schon im Jahre 1884 erhielt sie als erste deutsche Höhle elektrische Beleuchtung. Da hierdurch nun die Besucherzahlen explodierten, wurde zur Risikominderung ein zweiter Eingang gebaut.
Nach dem 2. Weltkrieg war die Höhle für einige Jahre geschlossen, da keiner der Erben mehr in Honau wohnte. Die Wiedereröffnung geschah 1972 durch den Schwäbischen Albverein.

Es handelt sich hier um eine – historisch gesehen noch recht junge – „Primärhöhle“ (Tuffhöhle), d.h. sie entstand erst nach der letzten Eiszeit zusammen mit dem sie umgebenden Gestein und nicht, wie bei den Karsthöhlen, als Folge von Kalklösungen, was sie unter den Schauhöhlen der Schwäbischen Alb einmalig macht.
Sie besteht aus zwei parallelen, quer zum Echaztal verlaufenden Gängen, die trotz der Nähe der Echaz völlig trocken sind. Beide Gänge wurden nach der Entdeckung der Höhle tiefer gelegt, so dass der untere Teil fast überall aus standfestem Kalktuffsand besteht. Tropfsteine, Versteinerungen und bizarre Gesteinsformen machen die Höhle besonders sehenswert.