9 km Luftlinie von der Heuneburg entfernt liegt ein mächtiger keltischer Abschnittswall.
2 Videos des Landesamtes für Denkmalpflege zeigen die Ausgrabungen und Bedeutung.
[embedyt] http://www.youtube.com/watch?v=DGFNZpZbBLI[/embedyt][embedyt] http://www.youtube.com/watch?v=Ydp2eY9TkHI[/embedyt]
Grabungen auf der Alte Burg bei Langenenslingen - Landesdenkmalamt BW
Geländesituation
Die etwa 9 km nordwestlich der Heuneburg gelegene Alte Burg bei Langenenslingen stellt eine etwa zwei Hektar große Anlage in Spornlage am Südrand der Schwäbischen Alb dar. Zwei Vorwälle, ein tiefer Graben und ein mächtiger Abschnittswall riegeln heute das zungenförmige Plateau gegen das Hinterland ab (A–D). Im Nordosten, im Bereich des heutigen Zugangs, schließt ein knapp 30 m langer Randwall an den Hauptwall an (J). Auf etwa halber Höhe der steilen Hänge zieht auf beiden Längsseiten - die Bergspitze aussparend - jeweils eine Terrasse entlang (E–F). Talwärts wird der Bergrücken von einem Hanggraben mit Außenwall umschlossen (G). Im Nordosten führt ein breiter Altweg aus dem Tal den steil abfallenden Hang des Bergrückens herauf (H).
Hallstattzeitliche Umgestaltung des Bergsporns
Die bisherigen Grabungen haben gezeigt, dass der Bergsporn in der Hallstattzeit in großem Maße landschaftlich umgestaltet wurde. Dazu wurden die Hangkanten unter gewaltigem Aufwand künstlich erweitert. Zu diesem Zweck wurden quer zum Plateaurand verlaufende mächtige Stützmauern bzw. Steinriegel in Trockenmauerbauweise aufgeschichtet. Die Zwischenräume wurden mit regellos liegendem Steinmaterial und Lehmschichten aufgefüllt. Es gibt Hinweise darauf, dass der hangseitige Abschluss durch ein Mäuerchen gebildet wurde. Im Zusammenhang mit diesen Strukturen wurden auf der Innenfläche niedrige, auf den gebankten Fels aufgelegte lineare Steinsetzungen freigelegt, deren Zwischenräume wiederum mit unterschiedlichem, zum Teil nicht vor Ort anstehendem Steinmaterial aufplaniert wurden; dadurch entstand unter anderem auch jene Geländekante, die heute noch als niedrige Böschung über einen großen Teil des Plateaus zieht und die Innenfläche längs teilt (I).
Bis zu 4,2 m hohe erhaltene Mauern
Im Nordosten wurde die Alte Burg durch eine ursprünglich 13 m starke und ca. 8-10 m hohe Mauer geschützt, deren noch erhaltenes aufgehendes Mauerwerk und Versturz dem Hauptwall (D) die heutige Form verleihen. Die Innen- und Außenfront bestand aus Trockenmauerwerk, dazwischen waren regellos Steine eingefüllt worden. An einer Stelle ist die Mauer noch senkrecht bis zu einer Höhe von 4,2 m erhalten geblieben. Auf etwa 40 m Länge schließt sich im Südosten eine 5,8 m starke Randmauer an, die sich teils noch als Randwall (J) zu erkennen gibt. Der innenseitige gemauerte Abschluss der Randmauer mit Hinweisen auf Pfostenschlitze konnte freigelegt werden. Damit wird klar, dass der Haupt- und der Randwall als Einheit aufzufassen sind und ursprünglich eine gewaltige Befestigungsmauer darstellten. Auf der Südostseite konnten vor den ausgegrabenen Mauerabschnitten bis zu 4,2 m breite, mehrphasige Planierungen dokumentiert werden, die vermutlich mit einem Zuweg zusammenhängen. Zwei weitere rechtwinklig zueinander liegende, noch max. 1,5 m hohe Trockenmauerzüge im unteren Teil des Aufgangs könnten mit einem Torbau zusammenhängen.