Lage:

In Grabenstetten über den Hofener Weg bis zur Kläranlage fahren. Da befindet sich ein kleiner Parkplatz. Von dort zur Burgruine 100m.

Anlage:

Die Burgruine Hofen liegt auf einer von der Hochfläche nach Osten vorspringenden steilen Felsnase. An der Seiten bietet der senkrecht abfallende Albtrauf einen natürlichen Schutz. Zur Feldseite hin begrenzt ein 20m breiter und 3-5 m tiefer Halsgraben die Kernburg. Davor sind noch zwei verflachte Wälle und ein verfüllter Graben im Gelände erkennbar. Die heutige Mauer mit dem Tor wurde 1986 wieder aufgemauert.  Original sind nur noch die Fundamente. Ansonsten sind nur noch geringe Reste der polygonalen Umfassungsmauer erhalten. Im Innenraum ist noch ein flacher Schuttkegel erhalten, der den ehemaligen Bergfried darstellen könnte. Ansonsten lässt sich von einer ehemaligen Innenbebauung nichts mehr feststellen. Ob die kleine Durchgangshöhle auf der linken Seite mit in die Burg einbezogen war lässt sich nicht mehr feststellen.

 

 

Geschichte

Die Burg Hofen ist die Stammburg der Schwenzlin. Sie waren Dienstmannen der Herren von Teck und üben bis ins 15. Jhd. die Vogteirechte in Grabenstetten aus. Die Burg ist vermutlich früher oder mit dieser ersten Erwähnung entstanden.

1275 erstmalige Erwähnung zweier Brüder Schwenzlin als Dienstmannen der Herzöge von Teck

1323 Die Schwenzlin nennen sich als Namensunterscheidung erstmals von Hofen. Heinrich Schwenzlin von Hofen, hatte - wahrscheinlich um sein Einkommen zu erhöhen - das Amt eines Pflegers für das Stift Sindelfingen angenommen und musste also die bäuerlichen Abgaben für das Stift einziehen und verwalten. Dabei hat er, um sich selbst besser zu stellen, den Bauern offensichtlich mehr abgenommen, als er sollte. Sie beklagten sich beim Stift, worauf er schriftlich versichern musste, dass er „den Leuten zu Gr., die dem Stift zinsbar sind, nicht mehr als 2 Scheffel Haber und 2 Hühner von der Person" für sich selbst nehme (1323). Wer der Nachfolger Heinrich Schwenzlins von Hofen wurde, wissen wir nicht. Aber der Junker von Hofen der von 1350 - 1355 Burgherr von der Teck war im Dienste des Grafen von Württemberg, wird wohl ein Enkel gewesen sein und ebenso der Edelknecht Berthold von Hofen, der 1355 - 1361 die Nachfolge auf der Teck antrat.

1350 Heinrich Schwenzlin von Hofen Burgvogt auf der Teck

1400 Die Brüder Berthold, Hans, Conrad und Heinrich Schwenzlin von Hofen verkaufen ihre Mühle in Oberlenningen an das Kloster in Kirchheim.

1406 Berthold und Hans erhalten von den Württembergern die Diepoldsburg als Lehen.

1409 Bertold verstößt seine Frau Beth von Hörningen auf die Wiesen unterhalb der Diepoldsburg und zahlt ihr eine Unterhaltsrente von 500 fl.

1414 gerät Hans in finanzielle Schwierigkeiten nach dem Tod von Berthold und muss mehrere Güter veräußern.

1433 werden die Mühle und andere Güter in Schlattstall des Conrad von Hofen von den Herren Sperberseck erworben

1416 wird der Rauber von Hans für zwei Jahre verpfändet

1422 werden von Hans Güter in Erkenbrechtsweiler an das Kloster in Kirchheim verkauft.

1424 wird der Rauber an Hans Truchsess von Bichishausen abgegeben. Zur Grundherrschaft gehörten seinerzeit Güter in Zainingen, Grabenstetten, Ober- und Unterlenningen, Brucken, Hof Berkheim und Weingärten in Obertürkheim.

1425 hat Konrad Güter in Bempflingen

1427 hat Konrad Güter in Neuffen

1478 wird ein Conrad von Hofen als Burgvogt auf der Festung Hohenneuffen erwähnt. Die Burg Hofen war als Wohnsitz vermutlich schon aufgegeben.

1535 die Burg ist schon zerfallen. Es steht noch die Alexanderkapelle.

1595 Abbruch der Kapelle durch einen Forstknecht. Die Steine werden in die Schrecke (Tal) geworfen.

1823 Die Burgruine ist Eigentum der Familie Weinland. David Friedrich Weinland ist der Autor der Rulaman.

 

 

 

Besonderheiten

Der Burgfelsen wird von der Gustav-Jakob Höhle durchquert. Die längste Durchgangshöhle der Schwäbischen Alb.

Im Rahmen einer geführten Höhlentour ist ein Besuch mit uns möglich.