Auf dem Parkplatz der Falkensteiner Höhle (Falki)  angekommen, erkennt ihr uns gleich: unsere „Alte Dame“ ist nicht zu übersehen. „Sie“ ist ein 25 Jahre alter ehemaliger Krankenwagen, den Jochen zu einem Mehrzweckfahrzeug für uns umgebaut hat.

Hier erhaltet ihr eure Ausrüstung: Einen Neoprenanzug (das Wasser in der Höhle ist immer zwischen 6 und 8 Grad kalt), einen Helm mit Stirnlampe und Neoprensocken.

Dann quält ihr euch in den Anzug, nachdem man ihn an hat, ist er gar nicht so unbequem. Und nun geht es auch schon los: 5 min Fußmarsch bis zum Höhleneingang der Falki liegen vor euch. Man kommt in dem Neopren ganz schön schnell ins Schwitzen.

Plötzlich sieht man es, das gewaltige Höhlenportal. Ein riesiges Loch im Felsen! Ein kleines Rinnsal läuft über die Felsen in den Bach, die Elsach. Man kann nicht anders, man ist beeindruckt. Es gibt dann noch eine kurze Einweisung, bevor wir die Helme aufsetzen, die Lampen anschalten und den Höhleneingang betreten. Nach ein paar Metern wird die Decke auf einen Schlag sehr niedrig. Man hat den Demutschluf erreicht. Er ist ungefähr einen Meter hoch, aber mehrere Meter breit. Heute steht Wasser darin. Man legt sich am besten auf den Bauch ins Wasser und zieht sich an den Steinen am Boden nach innen. Es ist der Moment erreicht, in welchem das Wasser in den Neopren kommt und es läuft einem im wahrsten Sinne eiskalt den Rücken hinunter. Nach einem kurzen Moment des Schauderns ist aber alles wieder ok. Ein Neopren isoliert nun mal erst richtig, wenn er innen nass ist.

Nach zehn Metern öffnet sich links der Höhlengang und man kann wieder aufrecht stehen. Bis zum ersten Siphon wird es nicht mehr eng. Wir laufen jetzt bequem durch den Höhlenbach. Man steht nur bis zum Schienbein im Wasser.  Nach ungefähr 50 Metern kommt eine Badewanne. Hier gibt es ein paar Informationen über die Falki.

Danach geht es weiter ins Innere:
Nach ungefähr 100 Metern stehen wir unter dem Regentörle, einer Engstelle im Höhlengang. Schwere Wassertropfen fallen unablässig vom Höhlendach herab und hinterlassen auf dem Wasserspiegel des darunterliegenden, hier noch kleinen, schmalen Höhlensees, ständig neue auseinanderlaufende Wellenringe. Mit jedem Schritt, mit dem wir tiefer in die Höhle vordringen, betreten wir eine andere Welt. Man ist gespannt, was einen noch erwartet. Nach ein paar weiteren Metern muss man über die ersten Verstürze klettern. Von der Höhlendecke haben sich vor Urzeiten Steine gelöst und erschweren das Vorankommen. Auf zweien dieser Verstürze erwarten einen schöne Kalksinterbecken, auf die unablässig Wasser tropft, selbst in den trockensten Sommern. Nach mehreren Seen, in denen man je nach Körpergröße bis zur Brust im Wasser steht, kommen wir über weitere Verstürze plötzlich nach einer Kurve zu einer Schutthalde – dem Goldgräberstollen. Im 18. Jahrhundert haben hier einige Unerschütterliche nach Gold geschürft. Fündig wurden sie aber nicht. Oder doch? 1776 setzte ein Goldsucher vor lauter Enttäuschung hier seinem Leben ein Ende. Er wurde an dieser Stelle bestattet. Möglicherweise genau da, wo ihr euch gerade von den Strapazen erholt…

Am anderen Ende des Goldgräberstollens sieht man ein an der Decke befestigtes Seil in der Dunkelheit verschwinden. Der erste Siphon ist erreicht. Eigentlich ist es ein Halbsiphon. Bei niedrigem Wasserstand sind nur wenige Zentimeter Luft zwischen Wasser und Höhlendecke. Wenn man sich auf den Siphon zu bewegt, kann man manchmal das Wasser an die Decke klatschen hören. Ein beklemmendes Gefühl kommt auf, wie überwindet man diese Schlüsselstelle? Wir sind jetzt etwa 400 Meter im Berg.

Hier endet nun unsere Einsteigertour in die Falki.

 

Als erstes: Jetzt ist der Moment gekommen, um besser die Neoprenkapuzen aufzusetzen. Das Wasser ist kalt und man wird hier das erste Mal richtig nass.

Es gibt verschiedene Methoden: man könnte sich zum Beispiel auf den Rücken legen und sich ganz langsam am Seil durch die Engstelle ziehen, die Nase immer nur ein paar Millimeter von der Decke entfernt. Dabei sollte man aber jede hektische Bewegung vermeiden, denn das erzeugt Wellen. Hier sind eindeutig die Leute mit den kurzen Nasen im Vorteil – Pinocchio muss also draußen bleiben!

Eine andere Methode: Luft anhalten, Augen zu und durch. Es sind nur drei Meter und das Seil ist eine gute Führung.

Wenn der Siphon mal ganz zu ist, entfällt natürlich die erste Methode. Da kommt dann unter Umständen der schwäbische Torpedo zum Einsatz. Wie der geht: lasst euch überraschen! Das ist unser Betriebsgeheimnis.

Ganz stolz, diese Schlüsselstelle geschafft zu haben, versammeln wir uns und warten auf den Rest. Dann geht es auch schon weiter, wir wollen ja nicht auskühlen. Auf den nächsten Metern bleibt es wie gehabt: es geht durch den niedrigen Höhlenbach, mal muss ein Versturz überquert werden. Plötzlich senkt sich die Höhlendecke ab. Vor uns geht es nicht weiter. Was nun? Wir kriechen einen Meter zurück und schauen nach oben: ein Loch, gerade so groß dass man durch passt, öffnet sich einen Meter über uns. Man richtet sich auf. Schraubt sich durch. Schaut um sich und ist überrascht: eine große, trockene Halle öffnet sich, die Reutlinger Halle. Wir klettern über große Felsbrocken nach oben. Dort angekommen, klettern wir vorsichtig weiter und stehen plötzlich an einem Punkt, wo es mehrere Meter senkrecht nach unten geht.

Hier endet unsere Tour bis in die Reutlinger Halle der Falki.

 

Hmmm falsch, also zurück. Im Zurück entdeckt man links ein kleines Loch. Es weitet sich unten wieder ein wenig. Da passt man durch. Man gleitet nach unten. Unten angekommen, bemerkt man eine Fortsetzung links und eine Öffnung in zwei Meter Höhe über der Fortsetzung des Höhlenbaches. Wie kommt man da nach unten…. Wir legen uns auf den Bauch, schieben uns rückwärts über die Kante, halten uns an einem hervorstehenden Felsen fest und suchen mit den Füßen einen Stand unterhalb des Loches. Dann klettern wir ganz einfach bis in den Höhlenbach hinunter und setzen unseren Weg ins Innere fort……………….

Neugierig geworden, wie es weiter geht? Dann nichts wie ab mit uns in die Falki ! Wir freuen uns auf eine Tour mit euch!!!

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