Mitte Juli 2018 gelang es einem Team der Arge Grabenstetten, in der Falkensteiner Höhle (zwischen Grabenstetten und Bad Urach) einen Zustieg in neuen Teile zu entdecken (Bild oben: Udo Wieczorek beim Wassercanyon-Schlufen; Foto: Markus Schüssler). Markus und Robin Schüssler, Arndt Karger und Julius Krause fanden im Bereich des Fuchsbaus eine Stelle, wo der Lehm an den Wänden aufgrund der langen Trockenheit abgesackt ist und einen Spalt zwischen Lehm und der Felsdecke freigegeben hat. Aus diesem Spalt zog starker Luftzug, klares Zeichen für eine Fortsetzung. Das Hindernis war schnell beseitigt und die Forscher konnten eine erste Neuland-Passage mit 20 Metern aufrecht begehen. Anfang August gelang es dann, die anschließende Engstelle zu bezwingen. Ein etwa 50 Meter langer, sehr enger Abschnitt folgte, zwei Kammern zwischendurch erleichterten die Befahrung etwas. Der allgegenwärtige Lehm erschwert die Befahrung sehr. In der zweiten Kammer dann war Wasserplätschern zu hören: Über eine etwa 3 Meter tiefe Röhre wurde ein schmaler Canyon erreicht, in dem ein kleiner Bach von Nordosten nach Südwesten floss.
In zahlreichen weiteren Touren seit Ende August wurden diese Passagen vermessen und dokumentiert. Es wurde festgestellt, dass der abwärts fließende Teil des Canyonbachs in einem Siphon endet. Es ist somit wahrscheinlich, dass dieser Bach im Lehmwandseitengang wieder erscheint; dieser endet in einem Siphon, der aufgrund einer Unterwasser-Engstelle nicht weiter befahren werden kann. Der andere Ast des Canyons zieht nach Nordost-Ost und konnte einige weitere 10er-Meter erforscht werden. Er ist stellenweise sehr eng und nur für wirklich schlanke Höhlenforscher erreichbar. Schließlich endet er an einer Engstelle, jedoch quillt das Wasser hier hervor. Der Luftzug kommt aus einem trockenen Seitengang, der aktuelle Forschungsendpunkt ist nach weiteren Engstellen erreicht, es wird zuletzt wieder etwas größer und geht weiter.
Der Zustieg zu diesem neuen Teil ist bis auf weiteres verschlossen (Genehmigung durch die Gemeinde Grabenstetten), da er teilweise sehr eng ist. Für nicht geübte Höhlengeher kann dies schnell gefährlich werden kann. Die neuen Entdeckungen werden mit Plan, Bildern und Film am Gästeabend der Arge Grabenstetten vorgestellt.