Bei Hülben, Erkenbrechtsweiler und Grabenstetten soll das Erlebnisfeld Heidengraben entstehen. Ein Pavillon hält Infos zum Stand der Planung bereit.
Erkenbrechtsweiler. Die Vorbereitungen für das Erlebnisfeld Heidengraben laufen auf Hochtouren. Bis 2019 soll am Burrenhof das Heidengraben-Zentrum entstehen. In der Rekonstruktion eines Grabhügels sollen Besucher einen 360-Grad-Blick über den Heidengraben werfen können: Es sollen Tag- und Nachtstimmung, Geräusche und Sprache nachgestellt werden, damit man sich in die Zeit der Kelten versetzt fühlt.
Schon ein Jahr früher ist die Fertigstellung des Keltenerlebnispfads geplant. Dieser ist ein sechs bis sieben Kilometer langer Rundweg, der die Touristen durch die Landschaft und die prähistorische Archäologie führt. Er startet am Tor F beim Burrenhof und leitet die Besucher bis zur Elsachstadt und der Wallüberbauung und zurück.
Am Rundgang sind zehn Stationen vorgesehen: Informationsstationen, Erlebnisstationen und archäologische Veranschaulichungen. An den Infostationen haben die Besucher die Möglichkeit, mit Hilfe eines Tablets oder des Smartphones die Überreste des keltischen Oppidums zu rekonstruieren. Auf dem Bildschirm wird ihnen angezeigt, wie die Umgebung aussah, als hier noch die Kelten residierten. Das nennt sich „Augmented Reality“, also erweiterte Realität. Auch in analoger Form ist die Nachbildung möglich. Mit Faltblättern oder Sichtfeldern kann jeder sehen, wie der Heidengraben vor 2 000 Jahren aussah.
An den Erlebnisstationen wird mit Naturmaterialien gearbeitet. Hier sind Bautypen von Mauern oder die Demonstration von Wasserschöpfmethoden vorgesehen. An einigen der Stationen sind archäologische Rekonstruktionen eingeplant. So sollen am Gräberfeld beim Burrenhof ein Grabhügel, ein Verbrennungsplatz und ein Brandgrab aufgebaut werden. An der Wallpassage in der Nähe von Tor F wird ein Schnitt durch einen Graben und den Wall gestaltet.
Der Keltenerlebnispfad soll an den Toren G und E auch in kleineren Runden erkundet werden können. Zudem soll er mit dem Fahrrad oder Rollstuhl benutzbar sein. Für kleine Pausen bei der Erkundung der keltischen Welt ist zwischen dem Kaltentalweg und dem Tor A ein Grillplatz vorgesehen.
Damit interessierte Bürger und Touristen bis zur Eröffnung des Keltenerlebnispfades und des Heidengrabenzentrums ständig informiert bleiben, wurde am Dienstagnachmittag der Informationspavillon am Burrenhof der Öffentlichkeit übergeben. Die Bürgermeister der Gemeinden Erkenbrechtsweiler, Hülben und Grabenstetten nahmen die Landtagsabgeordneten Karl-Wilhelm Röhm (CDU) und Andreas Kenner (SPD) sowie die Gemeinderäte der beteiligten Ortschaften in Empfang. „Hier können sich die Bürger in Ruhe darüber informieren, was am Heidengraben passiert“, so Siegmund Ganser, Bürgermeister von Hülben. Die sechs Schautafeln am Pavillon seien bewusst so gestaltet, dass sie ständig gewechselt werden können und somit die neusten Erkenntnisse zeigen.
Im Moment werden dem Betrachter noch viele Fragen zur Planung und Umsetzung beantwortet: Wer sind die Projektleiter und Kooperationspartner? Wie viel kostet das Projekt und wer finanziert es? Wie wird das Erlebnisfeld Heidengraben später einmal aussehen?
Optisch erinnert der Pavillon zunächst an eine Tankstelle aus den 50er-Jahren. Doch das organische Dach hat dieselbe Form, wie sie auch später das gesamte Heidengraben-Zentrum haben soll.
Geplant ist, dass dieses Zentrum von oben einen Dreipass darstellen soll, der zum einen die drei involvierten Gemeinden verkörpert und zum anderen die drei Elemente, die am Heidengraben und Burrenhof von großer Wichtigkeit sind: Ein Forum, das einen Versammlungsplatz darstellt, einen kleineren Grabhügel und eine Hüle. Hülen sind für die Schwäbische Alb typische Teiche, die schon zur Zeit der Kelten Lebensquellen darstellten.
Informationen zum Erlebnisfeld Heidengraben gibt es im Internet unter www.erlebnisfeld-heidengraben.de.
(Quelle: Teckbote)